Gründung der Mennonitischen Akademie

Am 14. Juni 2025 hatte die neu gegründete Mennonitische Akademie ihre digitale Eröffnungsfeier. Diese ist eine digitale Plattform, um täuferisch-mennonitische, friedenskirchliche Bildung im deutschsprachigen Raum zu stärken. Die Zielgruppe ist breit gefächert: Schulungen mennonitischer Gemeinden u. Leitungsämtern (Gemeindevorstände, (geschäftsführende) Mitarbeitende in Werken, Hauptamtliche), Aus- und Weiterbildung von Pastoren, Mitarbeitenden u. Ehrenamtlichen. Die Mennonitische Akademie wurde entwickelt durch die Zusammenarbeit der Horsch-Stiftung, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, Bildungszentrum Bienenberg, AMG-Personalreferat und dem Mennonitischen Geschichtsverein. Die neu erstellte Internetseite ist bereits online und wird nach und nach erweitert: www.mennonitische-akademie.de

(Foto: Pixabay)

Zürich: 500 Jahre Täuferbewegung

Am 29. Mai 2025, Christi Himmelfahrt, machten sich etwa 3.500-4.000 Leute auf den Weg nach Zürich. Neben vielen Mennoniten waren auch Christen aus anderen Kirchen bei der öffentlichen Großveranstaltung, die von der Mennonitischen Weltkonferenz organisiert wurde. Aus unserer Gemeinde waren einige Leute dabei. Es hat sich gelohnt! Der Tag bleibt uns in Erinnerung:

„Ein erstes Highlight in Zürich war ein Workshop zum Verständnis von Texten des Neuen Testaments aus täuferischer, reformierter und puritanischer Sicht. Ein lebhaftes Gespräch, sehr gut eingeführt und moderiert von dem Lutheraner und Neutestamentler Stefan Krauter. Einige überraschende Begegnungen mit Menschen, die ich jahrelang nicht mehr gesehen hatte, haben mich beim Rundgang durch die Altstadt immer wieder staunen lassen. Das absolute Highlight war der Festgottesdienst im Grossmünster; das lange Anstehen hatte sich gelohnt, wobei es mir leidtat, dass so viele draußen bleiben mussten.“

„Beeindruckend war es zu erleben, wie freundlich uns Zürich empfangen hat. Die vielen Kirchen, die für uns geöffnet waren und die Grußbotschaften der großen christlichen Kirchen hat alles tiefe Emotionen der Anerkennung und Dankbarkeit hervorgerufen. Ich habe mich besonders gefreut über das vielstimmige Singen von sehr vielen Liedern. Die Organisation des Events war ebenfalls erstaunlich gut. Die Friedensbotschaft wurde deutlich hervorgehoben. Bei einigen Veranstaltungen konnten nur diejenige Eintritt finden, die sich zeitig genug dorthin begeben hatten. Das hatte aber den erfreulichen Aspekt, dass uns bewusst wurde, dass die anwesenden Vertreter der „weltweiten Mennofamilie“, die in Zürich zu dieser 500-jährigen Feier kam, sehr zahlreich erschienen war.“

„Es war toll, die vielen Leute überall auf der Straße mit dem grünen Aufkleber zu sehen. Da hat man gewusst, die gehören dazu. Das Konzert des Chors aus Kenia war ein Erlebnis. Der Abschlussgottesdienst war auch sehr beeindruckend. Die letzten paar Minuten haben wir leider verpasst, weil wir zum Bus gehen mussten, aber sonst war es wirklich sehr schön.“

„Ein Highlight, das noch nicht genannt wurde, war für mich unter anderem der Eiswagen auf dem Zwingliplatz, den die reformierte Kirche gesponsert hat. Alle, die einen grünen Aufkleber hatten, bekamen dort Eis umsonst. Was für eine nette Idee – ein Zeichen der Versöhnung und Gastfreundschaft zum Schmecken für Groß und Klein.“

Gottesdienst zu 500 Jahre Täuferbewegung

Zum Auftakt in das Festjahr „500 Jahre Täufer“ feierten wir gemeinsam im Gemeindehaus der Baptistengemeinde Bethelkirche Stuttgart am 02.02.2025 einen lebendigen Gottesdienst. Aus gegebenem Anlass kamen viele Gottesdienstbesucher aus verschiedenen Gemeinden der Baptisten, Mennoniten und anderen Denominationen zusammen. Ebenso vielfältig war das Team der Gottesdienstleitung. Astrid von Schlachta (AMG), Verena Hammes (ACK) und Andreas Liese (BEFG) führten mit interessanten Impulsen und geschichtlichen Hintergründen zur Entstehung der Täuferbewegung durch den Gottesdienst. So konnten wir zuhören, wie sie von dem Schicksal der Märtyrerin Anna Jansz erzählten, welche 1539 aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Täufern hingerichtet wurde und das Posaunenlied verfasste.
Die beiden Pastorinnen Anne Hansen (Mennonitengemeinde Stuttgart) und Meredith Forssman (Bethelkirche Stuttgart) sprachen in einem Dialog über den Predigttext aus Galater 5,1-6.13-14 und 1.Petrus 3,15. Im Fokus standen dabei die „Freiheit“ und die „Sprachfähigkeit“. Sowohl die Baptisten, als auch Mennoniten, sehen die Freiheit als zentrales Element in ihren Wurzeln, seit der Entstehung bis heute. Paulus beschreibt es so: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“. Diesem Aufruf sind die Täufer vor 500 Jahren gefolgt und haben sich von den damals herrschenden kirchlichen Zwängen befreit. Gemeinsam wollen wir zum Jubiläum nicht nur in Erinnerung schwelgen, sondern auch unseren Glauben an Jesus Christus bezeugen und sprachfähig in der Gesellschaft sein.
Mit einem abschließenden Grußwort von Erzpriester Constantin Miron im Namen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen konnte der musikalisch modern untermalte Gottesdienst zum gemeinsamen Stehempfang übergehen. Bestärkt durch das Bewusstsein zu unseren täuferischen Wurzeln dürfen wir in unserem Jubiläumsjahr hoffentlich noch weitere solche Gottesdienste feiern.
Bericht: Ruben Fellmann, Mitglied Mennonitengemeinde Bad Friedrichshall-Kochendorf.
Foto: Michaela Molthagen

ACK beim Fellbacher Herbst

In diesem Jahr (2024) wurde zum 75. Mal der Fellbacher Herbst gefeiert – ein Traditionsfest, bei dem der Erntedank im Fokus steht.

Der Fellbacher Stadtanzeiger schrieb am 9. Oktober dazu: „‚Der Erntedank bildet eine der Wurzeln des Fellbacher Herbstes und dieser Dank ist in den vergangenen Jahren wieder in den Fokus gerückt‘, ist sich Oberbürgermeisterin Zull sicher. Traditionell wird der Umzug am Samstagmittag, beginnend mit dem Garbenwagen, nach dem ökumenischen Erntedank von der Oberbürgermeisterin mit den Worten ‚Nun bringt die Wagen in die Stadt …‘ auf den Weg geschickt. Begleitet von vielen Schaulustigen ziehen dann die Landjugend, mit den gefüllten Butten, die Stadträte, die Gäste aus den Partnerstädten, Musikkapellen und viele weitere Motivwagen und Fußgruppen zum Festplatz, wo nach dem jahrzehntealten Brauch die offizielle Eröffnung des Fellbacher Herbstes erfolgt.“

Unter den Ehrengästen lief wie jedes Jahr beim Festumzug am 12. Oktober die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) mit. Den ökumenischen Erntedank an der Neuen Kelter hat dieses Jahr Pastor Jochen Röhl aus der Evangelisch-Methodistischen Kirche Fellbach-Cannstatt gehalten. Traditionell wird dabei „Nun danket alle Gott“ gesungen, für das die ACK Liedblätter im Scheckkartenformat verteilt hat.  

90-jähriges Gemeindejubiläum

Am Sonntag, 28. Juni 2023 feierte unsere Gemeinde ihr 90-jähriges Gemeindejubiläum! Wie könnte ein Gemeindejubiläum besser fallen als auf das Pfingstwochenende? Pfingsten ist die Geburtsstunde der Kirche…

Michael-Sattler-Friedenspreisträger 2021 zu Gast in Stuttgart

Die Initiative LUCHA Lutte pour le changement (Kampf für Veränderung) erhielt bereits 2021 den Michael Sattler Friedenspreis. Erst jetzt nach der Pandemie konnten ihre Vertreter nach Deutschland eingeladen werden. Den beiden ursprünglich vorgesehenen Delegierten Steward Muhindo und Mellia
Assy Katavali wurden leider die Einreisevisa verweigert. Statt ihrer berichtete Ben Kamunt am 25. Mai 2023 im Haus der katholischen Kirche in Stuttgart-Mitte über LUCHA und deren gewaltfreien Einsatz für Menschenrechte, Demokratie, Frieden und Gerechtigkeit im von Konflikten Bürgerkrieg und Wirtschaftsinteressen zerrissenen Ostkongo …

Gemeindetag in Neuwied

Vom 28. April bis 1. Mai 2023 fand in Neuwied der Mennonitische Gemeindetag der AMG (Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden) statt. Fast 400 Mennonit:innen aus ganz Deutschland…

Adventsfeier

Nachmittags am vierten Advent 2022 war unser Gemeindehaus gefüllt vom Duft nach frischem Kaffee und Plätzchen. Es war Zeit für unsere Adventsfeier. Der Nachmittag war unterteilt in verschiedene Teile…

Täuferspuren im Remstal

Wie haben Täufer aus dem Remstal im 16. Jahrhundert trotz Verfolgung Gottesdienst feiern können? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, trafen wir uns zu einem Ausflug am Sonntag, den 31.07.22, am Wanderparkplatz Bärenbach bei Urbach. Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen machten wir uns gegen 10 Uhr auf in den Wald. 45 Minuten und einige interessante Gespräche später standen wir schließlich vor unserem Ziel: dem Geiststein. Der frei an einem Hang stehende Stein…

Wild Church – Kirche in der Wildnis

Würde es nun regnen oder doch eher trocken bleiben? Der Wetterbericht wechselte stündlich und passte trotzdem voll ins Konzept der Wild Church. Auf Deutsch: Wilde Kirche bzw. Kirche in der Wildnis. Denn diese trifft sich egal bei welchem Wetter draußen in der Natur und feiert den Gottesdienst nicht in der Schöpfung, sondern mit der Schöpfung. Die experimentelle Gottesdienstform aus Nordamerika ist eine Reaktion auf die ökologische Krise. Sie will diese ernstnehmen und Gottes Liebe zu dieser Erde neu entdecken, sich in Gottes Liebe neu verwurzeln. Das Ziel ist, eine geistliche Praxis zu entwickeln, die unseren Glauben erdet und unser Handeln motiviert.